Details zur Küche
Die unauffällige Gestaltung der Küche von Familie Hoesen ist Programm. Als verlängertes Entrée schließt sie an den Flurbereich des Hauses der Familie Hoesen.
Man geht durch einen schmalen Gang und stößt auf die Kochinsel. Das ist die Küche - denkt man, auf den ersten Blick. Eine schlanke mattweiße Unterschrankzeile mit breiten Auszügen und Geschirrspüler, oben ein extra breites Induktionskochfeld, darüber ein Dunstabzug in der abgehängten Decke, die der Form der Insel entspricht. Und mit einer flächenbündig in die weiße Arbeitsplatte eingelassenen Edelstahlspüle. Außerdem gibt es an einer Seite einen kleinen Esstresen in Form einer aufgelegten Massivholzplatte in einem warmen Cognacton.
Rückwärtig sind zwei Geräte in die Wand eingelassen, Backofen und Dampfgarer wirken ganz ohne Rahmen und Passepartout vor grauem Hintergrund ungewöhnlich elegant. Doch damit ist noch lange nicht Schluss mit Küche.
Interessant ist nämlich das, was man nicht sieht, was neben den Geräten hinter vielen raumhohen Türen verschwindet. Geöffnet lassen sie sich nach hinten in den Möbelkorpus einschieben, so dass sie nicht im Weg und alle Fächer und Auszüge frei zugänglich sind.
Hier gibt es Stauraum und dazu eine kleine Kaffeebar mit Espressomaschine. Ganz vorn neben dem Eingang bleibt ein Regalelement immer offen für diverse Schalen, Vasen, Getränke und die Kochbücher, und der Kühlschrank hält natürlich seine Tür geschlossen.
Ein nostalgischer Büffetschrank an der Stirnseite des Raume beherbergt Gläser und das Alltagsporzellan, das gebraucht wird, wenn am Esstisch gegenüber der Kochinsel die Familie zusammenkommt.
Hinter der Kochinsel führt eine Tür in den Hauswirtschaftsraum, der wiederum einen Zugang zur Garage hat - ideal für schwere Einkäufe, die auf kurzem Wege in die Küche transportiert werden können.
Fazit: Modernes Understatement
Weiße Küche vor grauer Wand - das könnte kühl wirken, wären da nicht der Holztresen und die beiden Hochstühle mit ihren braunen Lederschalensitzen. Und wäre da nicht der alte Büffetschrank, dessen Landhausstil ein klarer Kontrast zur sachlichen Linie der Küche ist.
Kleine Brüche und effektvolle Details wie die eingebauten Geräte bringen Pfiff in die zurückhaltende Planung. Dank der Idee, die Schrankzeile hinter Türen zu verstecken, verbindet sich die Küche mit der Architektur, man fällt nicht mit der „Tür in die Küche“. Dadurch wirkt diese offene Küche deutlich kleiner als sie ist. Und nimmt sich im gesamten Umfeld auch nicht so wichtig - bis man alle Türen aufmacht.